Nieren- & Lebertransplantation: Ablauf der Operation
Vor der Transplantation
Nieren- und Leberspenden können postmortal, also nach Ableben der spendenden Person, oder als Lebendspende erfolgen.
Wie wird eine Niere bzw. Leber transplantiert?
- Vor der Organtransplantation müssen die Funktionsfähigkeit des Spenderorgans bestätigt und Infektions- und Krebserkrankungen ausgeschlossen werden.
- Bei postmortalen Spenden muss der Hirntod der spendenden Person sowie deren Bereitschaft zur Spende (Organspendeausweis, Angehörige) nachgewiesen werden.
- Lebendspende ist nur bei Verwandten oder sich nahestehenden Personen möglich.
- Bei der Lebendspende können nur paarig angelegte Organe oder Teile von Organen gespendet werden.
- Die Lebendspende bietet den Vorteil, dass die Operationen der spendenden und empfangenden Person teilweise parallel verlaufen können, sodass das Spenderorgan besonders kurz außerhalb des Körpers und somit besser durchblutet ist.
Nieren- und Leberspenden können postmortal, also nach Ableben der spendenden Person, oder als Lebendspende erfolgen. Die häufigere Variante ist die postmortale Spende. Für eine postmortale Spende muss primär die Zustimmung des Spenders (z. B. Organspendeausweis) eingeholt und das Eintreten des Hirntods festgestellt werden. Die Voraussetzungen für eine Lebendspende gestalten sich etwas aufwändiger, da sichergestellt werden muss, dass die Spende freiwillig erfolgt. Mehr Informationen zu den Voraussetzungen zur Lebend- und postmortalen Spende finden Sie im Abschnitt „Arten von Transplantationen“.
Bei der Durchführung einer Lebendspende wird während der Entnahme des Spenderorgans schon damit begonnen den*die Empfänger*in zu operieren, um zu gewährleisten, dass sich das Spenderorgan nur für einen möglichst kurzen Zeitraum außerhalb des Körpers befindet und somit gut durchblutet wird. Dieses Vorgehen ist deshalb vorteilhaft gegenüber postmortalen Spenden.
Nierentransplantation
Bei Organempfänger*innen werden beide Nieren erhalten und die neue Niere zusätzlich transplantiert. Dem*der Spender*in wird eine Niere entnommen. Diese wird gespült und dem*der Empfänger*in ins Becken (kleines Becken, unterhalb der sog. Beckeneingangslinie) eingesetzt. Nur in seltenen Fällen ist die Entnahme einer der beiden funktionslosen Nieren aus Platzgründen nötig. Zuletzt werden die Blutgefäße der Nieren mit denen des Beckens verbunden, ebenso wie die Harnleiter des Spenderorgans mit der Harnblase verbunden werden.
Lebertransplantation
Bei Erwachsenen wird nach Entfernung der funktionslosen Leber der rechte Leberlappen der Spenderleber transplantiert. Die Leber ist sehr regenerationsfähig, sodass sowohl das verbleibende Leberteilstück im Spenderkörper als auch die transplantierten Teile des Organs in dem*der Empfänger*in innerhalb kurzer Zeit die volle Größe und Funktion wiedererlangen.
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