Sommer mit neuer Niere: Tipps für Ihre Gesundheit und Ihr Wohlbefinden

Sommer mit neuer Niere: Tipps für Ihre Gesundheit und Ihr Wohlbefinden

Rücken einer Frau, die Sonnencreme in der Hand hält. Auf den Rücken ist eine Sonne aus Sonnencreme gemalt

Der Sommer ist da und lockt mit strahlendem Sonnen­schein sowie warmen Temperaturen ins Freie. Nach einer Nieren­transplantation können auch Sie die warme Jahres­zeit in vollen Zügen genießen, allerdings sollten Sie dabei ein paar einfache Regeln beachten.

Ein Sprung ins kühle Nass ist gerade im Sommer ein Hoch­genuss und sorgt für die nötige Abkühlung. Zudem ist Schwimmen ein guter Ausdauer­sport und nach einer Transplantation eine empfehlens­werte Betätigung, denn es verbessert die Herz-Kreislauf-Fitness, stärkt die Muskulatur und schont die Gelenke.1 Bevor Sie jedoch kopfüber eintauchen, muss unbedingt die Heilungs­phase der Operations­wunde abgewartet werden. Das ist wichtig, damit Infektionen vermieden werden. Dabei kann das Abheilen der Wunden länger dauern, da die Immunsuppression die Wund­heilung verlangsamen kann. Grundsätzlich besteht in den ersten Monaten nach der Transplantation, wenn die Dosis der Immunsuppressiva am höchsten ist, ein gesteigertes Infektions­risiko. Daher sollte zumindest in den ersten sechs Monaten auf Schwimmen und Baden verzichtet werden.2 Danach können Sie sich in hygienisch einwand­freien Frei­bädern oder dem Meer abkühlen. Bei stehenden Gewässern wie Badeseen sollten Sie allerdings vorsichtig sein.2 Und auch das Baden in der Ostsee kann durch eine hohe Bakterien­belastung, die vor allem bei hohen Temperaturen auftritt, für immunsupprimierte Menschen bedenklich sein.3 Am besten informieren Sie sich über die aktuelle Keim­belastung in der lokalen Presse. Im Frei­bad verringert das Tragen von Bade­latschen die Gefahr von Virus- oder Pilz­infektionen, die Warzen, Fuß-, Haut- oder Nagelpilz verursachen. Duschen Sie zudem vor und nach dem Schwimmen gründlich und verwenden Sie dabei milde Seifen oder Dusch-Öle ohne Zusätze, um den natürlichen Säureschutz­mantel der Haut zu erhalten.

Aufgrund der immunsuppressiven Medikamente ist nach einer Nieren­transplantation das Risiko für Haut­krebs erhöht.4,5 Daher ist ein effektiver UV-Schutz besonders wichtig – nicht nur im Sommer. Ein breit­bandiges Sonnenschutz­mittel mit einem hohen Lichtschutzfaktor (LSF 50) sollte daher mindestens eine halbe Stunde vor dem Aufenthalt im Freien groß­zügig aufgetragen werden.1 Dabei gilt, je heller der Haut­typ, desto höher sollte der LSF sein. Alle ein bis zwei Stunden, besonders nach dem Schwimmen oder bei starkem Schwitzen, sollte der Schutz unbedingt aufgefrischt werden. Zusätzlich kann schützende Kleidung wie leichte, lang­ärmlige Kleidung und Hüte mit breiter Krempe die UV-Belastung verringern. Die typische helle Sommer­kleidung aus dünnem Stoff bietet oft keinen ausreichenden Schutz. So schützt ein helles Baumwoll-T-Shirt weniger als dicht gewebte und dunkle Stoffe.6-8

Trotz aller Vorsichts­maßnahmen ist es ratsam, die direkte Sonne, die insbesondere während der Mittags­zeit am stärksten ist, zu meiden und Schatten zu suchen. Dies können Sie unter dem Sonnen­schirm einer Eis­diele oder den laub­behangenen Ästen eines Baumes tun. Da jedoch auch der Sonnen­schirm und der Schatten von Bäumen keinen kompletten Schutz bieten,6 sollten Sie immer zu einer Kombination aus Sonnen­creme, Kleidung und Schatten greifen und regelmäßige Ihre Haut kontrollieren, um Veränderungen wie neue oder auffällige Mutter­male frühzeitig zu erkennen. Denken Sie dabei auch an Ihre jährliche Vorsorge­untersuchung beim Haut­arzt!

Bleiben Sie gesund und achten Sie auf Ihren Körper, dann können Sie den Sommer in vollen Zügen genießen!

  1. Uniklinikum München. Verhaltensregeln nach einer Nierentransplantation. https://www.lmu-klinikum.de/transplantationszentrum-lmu/patienteninfos/organtransplantation/nierentransplantation/verhaltensregeln-nach-einer-nierentransplantation/ddffd8ca55377f96, abgerufen am: 04.06.2024
  2. Uniklinikum Hamburg-Eppendorf. Patientenschulung nach Transplantation. Modul 2 ‒ Hygiene/Lebensführung. 2018. https://www.uke.de/dateien/zentren/universitaeres-transplantations-centrum/dokumente/modul2_hygiene-lebensf%C3%BChrung.pdf, abgerufen am: 04.06.2024
  3. Ärzteblatt. Behörden warnen vor Vibrio-Bakterien in der Ostsee. 2018. https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/96656/Behoerden-warnen-vor-Vibrio-Bakterien-in-der-Ostsee, abgerufen am: 04.06.2024
  4. Skin Cancer Foundation. Nach einer Transplantation: Neue Gefahren. 2023. https://www.skincancer.org/de/blog/after-a-transplant-new-dangers/, abgerufen am: 04.06.2024
  5. Deutsche Krebsgesellschaft. Hautkrebs nach Organtransplantation. 2022. https://www.krebsgesellschaft.de/onko-internetportal/aktuelle-themen/news/hautkrebs-nach-organtransplantation-3.html, abgerufen am: 04.06.2024
  6. Arbeitsgemeinschaft dermatologisch Prävention. Deutsche Krebshilfe gibt Hautschutz-Tipps für die Sommerferien. 2010. https://www.hautkrebspraevention.de/de/presse/2010/Kleidung-ist-der-beste-Sonnenschutz-.php#:~:text=Zum%20Vergleich%3A%20Ein%20Sonnenschirm%20hat,einfacher%20anzuwenden%20als%20jede%20Sonnencreme., abgerufen am: 04.06.2024
  7. Süddeutsche Zeitung. Schutz vor Sonnenbrand: Dunkles T-Shirt besser als helles. 2014. https://www.sueddeutsche.de/gesundheit/gesundheit-schutz-vor-sonnenbrand-dunkles-t-shirt-besser-als-helles-dpa.urn-newsml-dpa-com-20090101-140717-99-04770, abgerufen am: 04.06.2024
  8. Skin Cancer Foundation. Gesunde Haut: Im Schatten gemacht? 2019. https://www.skincancer.org/de/blog/healthy-skin-made-in-the-shade/, abgerufen am: 04.06.2024

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