Filmempfehlung: „Risiken und Nebenwirkungen“ – Ein Film über die Herausforderungen einer Nierenlebendspende

Filmempfehlung: "Risiken und Nebenwirkungen" – Ein Film über die Herausforderungen einer Nierenlebendspende

Eine blonde Frau auf einem grauen Sofa, die eine Hand in eine Schüssel voll Popcorn hält und die andere mit einer Fernbedienung in der Hand nach vorne streckt

Im Jahr 2023 wurde knapp ein Viertel aller in Deutschland transplantierten Nieren durch Lebend­spenden ermöglicht.1 Somit entschieden sich mehr als 600 Personen dazu, einer nahe­stehenden Person das Leben zu retten. Eine Lebend­spende ist allerdings nur unter strengen Voraussetzungen möglich und auch nur dann, wenn kein post­mortal gespendetes Organ zur Verfügung steht. Neben dem Fakt, dass die Spender­niere aus medizinischer Sicht passen muss, sind zwei gesunde Nieren und ein guter allgemeiner Gesundheits­zustand bei der spendenden Person essenziell.2 Außerdem müssen die spendende und die empfangende Person in einer engen Beziehung zueinander stehen wie beispiels­weise nahe Verwandte, Lebenspartner*innen oder enge Freund*innen.3

Der österreichische Film „Risiken und Neben­wirkungen“ aus dem Jahr 2021 behandelt die komplexen Themen rund um das Thema Nieren­lebendspende. Denn eine Lebend­organspende ist nicht nur eine Frage der medizinischen Pass­genauigkeit, sondern wird von emotionalen, sozialen und ethischen Heraus­forderungen begleitet. Der Film basiert auf dem Theater­stück „Die Niere“ von Stefan Vögel, welches im Wesentlichen ein Vierpersonen­stück ist. Im Mittel­punkt der Geschichte steht Kathrin, eine Frau in den besten Jahren, bei der plötzlich eine Nieren­insuffizienz diagnostiziert wird. Diese Diagnose trifft sie unerwartet, kurz nachdem sie ohne Anzeichen einer Erkrankung eine Berg­wanderung unternommen hatte.

Kathrin benötigt nun dringend eine Nieren­transplantation. Arnold, ihr Ehemann, wäre ein nahe­liegender und passender Spender­kandidat. Aber die Entscheidung zur Organ­spende ist nicht nur eine rein medizinische Frage. Der Film thematisiert vielmehr, ob es selbst­verständlich ist, dass Arnold seine Niere spendet, und wie ein solch schwieriges Gespräch überhaupt geführt werden kann. Arnold und Kathrin verkörpern die inneren Konflikte und die emotionalen Belastungen, die mit einer Lebend­spende verbunden sind. Die Geschichte wird durch die Interaktionen mit dem befreundeten Paar Diana und Götz ergänzt. Während Arnold sich schwer­tut eine Entscheidung zu treffen, sagt Götz spontan zu, Kathrin eine Niere zu spenden. Dies geschieht jedoch sehr zum Ärger seiner Frau Diana, die sich als Apothekerin mit Risiken und Neben­wirkungen einer solchen Entscheidung auskennt. So beginnt die schwarz-humorige Herausforderung für eine Freundschaft und die Feuer­probe zweier in die Jahre gekommener Ehen.

„Risiken und Neben­wirkungen“ ist trotz des ernsten Themas eine moderne und unterhaltende Komödie, die sich mit allen Facetten einer Lebend­organspende auseinandersetzt. Wenn Sie selbst auf eine Transplantation warten oder als Lebend­spender*in in Frage kämen, bietet der Film wertvolle Einsichten und Anknüpfungs­punkte für eigene Diskussionen. Er regt zum Nach­denken an und erinnert daran, wie wichtig Mit­gefühl, Kommunikation und gegen­seitige Unterstützung in schwierigen Zeiten sind.

  1. DSO. DSO Jahresbericht 2023. https://dso.de/SiteCollectionDocuments/DSO-Jahresbericht%202023.pdf, abgerufen am 24.09.2024
  2. Organspende. Die Nierenlebendspende. https://www.organspende-info.de/lebendorganspende/nierenlebendspende/, abgerufen am 24.09.2024 
  3. Organspende. Vor einer Lebendorganspende müssen strenge Voraussetzungen erfüllt werden. https://www.organspende-info.de/lebendorganspende/voraussetzungen/, abgerufen am: 16.07.2024

Weitere Empfehlungen aus dieser Kategorie